Chirurgische Eingriffe sollten in der Orthopädie stets als letzte Option betrachtet werden, wenn konservative Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind oder die Dringlichkeit keine andere Möglichkeit zulässt. Sollte dennoch eine Operation notwendig sein, wird diese im Universitätsklinikum Neunkirchen unter höchsten medizinischen Standards durchgeführt.
Wirbelsäulenchirurgie
Die Wirbelsäulenchirurgie erfordert eine präzise Diagnostik und viel Erfahrung, da das Spektrum von minimalinvasiven Bandscheibenoperationen und Wirbelkanalerweiterungen bis hin zu Bandscheibenprothesen und stabilisierenden Eingriffen bei schwerwiegenden Abnutzungen oder Fehlstellungen reicht. Eine sorgfältige Einschätzung der Notwendigkeit sowie des geeigneten Operationsumfangs ist essenziell, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Typische Erkrankungen und Beschwerden, die eine Operation erfordern können:
Bandscheibenvorfall: Ein Vorfall, bei dem das Bandscheibengewebe auf Nerven drückt, was Schmerzen, Taubheit oder Lähmungen verursachen kann.
Wirbelkanalstenose: Verengung des Wirbelkanals, die zu Nervenschäden und Schmerzen in Rücken und Beinen führt.
Wirbelkörperfrakturen: Häufig infolge von Osteoporose, Unfällen oder Überbelastung, die eine Stabilisierung erfordern.
Skoliose und Fehlstellungen: Starke Krümmungen der Wirbelsäule, die zu Schmerzen und Haltungsschäden führen.
Instabilitäten und Gleitwirbel: Fehlstellungen, bei denen Wirbelkörper gegeneinander verrutschen und Beschwerden auslösen.
Hüftgelenk
Das Hüftgelenk ist täglich hohen Belastungen ausgesetzt, die durch bestimmte Sportarten oder anatomische Fehlstellungen zusätzlich verstärkt werden können. Während in jungen Jahren häufig Einklemmungssyndrome mit möglichen Verletzungen des Labrums auftreten, steht bei älteren Patienten meist der Knorpelverschleiß im Fokus. Bei fortgeschrittener Arthrose ist der minimalinvasive Gelenksersatz die effektivste Lösung. Das Universitätsklinikum Neunkirchen zählt zu den größten Endoprothetikzentren Österreichs und bietet modernste technische Ausstattung für erfolgreiche Eingriffe.
Hüftoperation nach der AMIS Methode
Die Implantation einer Hüftprothese über den direkten vorderen Zugang mittels der AMIS-Technik (Anterior Minimally Invasive Surgery) bietet zahlreiche Vorteile:
Schonung von Muskeln und Nerven: Durch den Zugang zwischen natürlichen Muskellücken werden keine Muskeln durchtrennt, was die volle Muskelkraft erhält und postoperative Mobilisation erleichtert.
Geringerer Blutverlust: Die muskelschonende Vorgehensweise führt zu weniger intra- und postoperativen Blutungen.
Reduzierte postoperative Schmerzen: Da keine Muskeln oder Nerven verletzt werden, treten weniger Schmerzen auf, was den Bedarf an Schmerzmitteln und deren Nebenwirkungen verringert.
Schnellere Rehabilitation: Patienten können früher mobilisiert werden, was den Krankenhausaufenthalt verkürzt und oft eine stationäre Nachbehandlung überflüssig macht.
Geringeres Luxationsrisiko: Der Erhalt der stabilisierenden Muskulatur reduziert das Risiko einer Ausrenkung der Prothese.
Kleinere Narbenbildung: Durch den minimalinvasiven Zugang entstehen kleinere Hautschnitte und somit weniger auffällige Narben.
Diese Vorteile machen die AMIS-Technik zu einer effektiven und schonenden Methode für den Hüftgelenkersatz
Kniegelenk
Das Kniegelenk muss eine hohe Beweglichkeit mit Stabilität vereinen und ist daher besonders komplex aufgebaut. Vorrangiges Ziel ist es, das Gelenk zu erhalten und geschädigte Strukturen wie Bänder, Knorpel oder Menisken gezielt zu reparieren. Hierbei kommt oft die minimalinvasive Arthroskopie zum Einsatz. Bei ausgeprägten Knorpelschäden kann eine Korrektur der Beinachse oder in schwereren Fällen ein vollständiger Gelenkersatz notwendig sein. Nach einer umfassenden Untersuchung werden individuell geeignete Therapiemöglichkeiten besprochen und gegebenenfalls eine Operation organisiert.
Der Einbau einer Kniegelenksendoprothese (Knie TEP)
Ablauf der Operation
Die Knie-TEP wird unter Voll- oder Teilnarkose durchgeführt und dauert in der Regel 1–2 Stunden. Der Chirurg entfernt dabei die geschädigten Knorpel- und Knochenteile und setzt die Endoprothese passgenau ein. Diese besteht in der Regel aus Metall und Kunststoffkomponenten, die so gestaltet sind, dass sie die Funktion des natürlichen Kniegelenks nachahmen.
Verschiedene Prothesenarten
Je nach individuellem Zustand und Anforderung gibt es verschiedene Prothesenarten:
Teilprothese (Schlittenprothese): Ersatz eines einzelnen Kompartiments im Knie
Vollprothese (Totalendoprothese): Ersatz des gesamten Kniegelenks
Revisionsprothesen: Für Fälle, in denen eine bereits vorhandene Prothese ersetzt werden muss

Schultergelenk
Die Schulterarthroskopie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem mithilfe einer kleinen Kamera das Schultergelenk untersucht und behandelt. Im Vergleich zu offenen Operationen werden dabei gesunde Gewebestrukturen geschont, was zu weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Genesung führt. Kleinere Eingriffe können oft ambulant durchgeführt werden, während größere Operationen, wie Sehnenrekonstruktionen, in der Regel einen kurzen Krankenhausaufenthalt von 2 bis 3 Tagen erfordern. Zudem sind allgemeine Operationsrisiken, wie Infektionen oder Gelenksteifheit, bei der Arthroskopie deutlich geringer als bei offenen Verfahren.
Wann ist eine Arthroskopie des Schultergelenkes notwendig?
Impingement-Syndrom der Schulter, evtl. mit Akromioplastik
Bruch des Oberarmkopfes
Verletzungen der Supraspinatussehne
Verletzungen der Rotatorenmanschette
Auskugelung der Schulter (Schulterluxation)
Freie Gelenkkörper
Frozen Shoulder: Schultersteife
Knorpelschäden im Schultergelenk
Schleimbeutelentzündung der Schulter und Erkrankungen der Gelenkschleimhaut
Riss oder Entzündung der langen Bizepssehne
Riss der langen Bizepssehne am Pfannenrand des Schultergelenkes.
Operative Versorgung

Eine Operation sollte bei der Behandlung orthopädischer Beschwerden stets die letzte Option sein – sie kommt nur dann infrage, wenn alle konservativen Methoden ausgeschöpft sind oder aufgrund der Dringlichkeit keine andere sinnvolle Alternative besteht.
Falls dennoch eine Operation notwendig wird, führen wir diese in der Universitätsklinik Neunkirchen durch. Dort erfolgt der Eingriff unter höchsten professionellen Standards und gemäß den Richtlinien der evidenzbasierten Medizin
Private Operationen (bei Vorliegen einer Zusatzversicherung) werden von uns im Bedarf gerne für Sie in der Wiener Privatklinik organisiert.
Kostenübersicht
Erstordination
In der Erstordination führen wir ein ausführliches Anamnesegespräch, eine gründliche körperliche Untersuchung und prüfen bereits vorhandene Befunde. Wenn möglich, stellen wir eine erste Diagnose. Zusätzlich planen wir gegebenenfalls weitere notwendige Untersuchungen und entwickeln einen individuellen Behandlungsplan.
Kostenpunkt: 150 EUR
Folgeordination
Durchsicht der vorliegenden Befunde, klinische Kontrolle und Erstellung eines Behandlungsplans sowie gegebenenfalls Beginn der Behandlung
Kostenpunkt: 120 EUR
Röntgengezielte Infiltrationen An der Wirbelsäule und im Kreuzdarmbeingelenk (ISG)/Behandlung
€ 250,–
Fokussierte Stosswelle
Für diese Therapieform sind meist 3–5 Sitzungen notwendig.
Kostenpunkt: 100 EUR pro Sitzung
Weitere Behandlungen
Hyaluron — Knorpelaufbaukur: 40 pro Sitzung
Akut — Behandlung am Wochenende Beinhaltet Untersuchung, Behandlung, Infiltrationen und/oder Infusionen: 300 EUR
Hausbesuch — Beinhaltet Untersuchung, Behandlung, Infiltrationen und/oder Infusionen: 250 EUR
